Steinwiesen: Um für eine nachhaltige Entwicklung des Lebensraumes im Rodachtal zu sorgen, haben die drei Kommunen Wallenfels, Steinwiesen und Nordhalben vor etwa einem Jahr das Projekt "Lebensqualität durch Nähe" ins Leben gerufen. Ein erstes Anliegen des Arbeitskreises war es, dass man zunächst mit einem Branchenführer die Vielfalt der Angebote aus Dienstleistung, Handel, Handwerk und Gastronomie darstellt. Mit dem 40- seitigen Werk will man den Bürgern eine Hilfe in die Hand geben, ihren Bedarf des täglichen Lebens ohne weite Wege zu decken. Gleichzeitig will man bei den Bürgern der drei beteiligten Gemeinden das Bewusstsein für die vorhandene Breite des Angebotes in vielen Branchen fördern. Wie der Kernteamsprecher Wieland Beierkuhnlein, der die "Hauptlast" der Datenerfassung und Gestaltung zu tragen hatte, sagte, könne man jetzt ein Branchenbuch mit 244 Einträgen in 51 verschiedenen Geschäftszweigen dem Bürger in die Hand geben. Darüber hinaus gibt es Auskünfte über die wichtigsten Telefonnummern und Kontaktadressen der Kommunalverwaltungen und Institutionen. Der Branchenführer deckt von A wie Apotheker bis Z wie Zimmermann alle Bereiche des täglichen Lebens ab, sagte Beierkuhnlein mit dem Hinweis, dass alle Haushalte des Oberen Rodachtals und einige umliegenden Gemeinden dieses Heft kostenlos geliefert bekommen. Ein besonderer Dank galt dem Staatsminister Dr. Schnappauf, welcher das Projekt über die Landesentwicklung förderte. Zuschüsse hat man ebenfalls von der Wirtschafts- und Strukturentwicklungsgesellschaft über EU- Mittel und von der Raiffeisenbank, welche das Projekt angestoßen hat, erhalten, sagte der Sprecher. Gerhard Wunder, der gastgebende Bürgermeister, dankte dem Arbeitskreis Wirtschaft unter der Federführung von Wieland Beierkunlein für die Lektüre. Wie er weiter sagte, müssten die Gemeinden mit gutem Beispiel vorangehen und so viele Aufträge wie möglich in der Region vergeben. Auch bei Anschaffungen sollte seitens der Kommunen erst geprüft werden, was in der Region zu bekommen ist. Peter Hänel, der Bürgermeister der Stadt Wallenfels, bedauerte, dass einige wichtige Betriebe der Region sich nicht ins Branchenverzeichnis eintragen ließen. Als einen Wermutstropfen bezeichnete er die Tatsache, dass sich Marktrodach nicht am Projekt beteiligt. Bürgermeister Josef Daum aus Nordhalben war der Meinung, man müsse weiter an der Mentalität der Bürger arbeiten. Die Charaktereigenschaften, des Jammern und Negativdenken seien keine Möglichkeit die bestehenden Probleme zu lösen. Gerade jetzt, wo Reformen in verschiedenen Bereichen notwendig sind, sei man auf die ehrenamtliche Hilfe angewiesen. Regionalmanager Willi Fehn sagte, eine Studie über die Abwanderung aus der ländlichen Region habe ergeben, dass neben dem Arbeitsplatzangebot das Image bereits an zweiter Stelle folgt. mw
Im Sitzungssaal der Marktgemeinde Steinwiesen fand die Vorstellung des Branchenführeres des Oberen Rodachtals statt. Kernteamsprecher Wieland Beierkuhnlein, der die Hauptarbeit verrichtete, stellte das Werk vor. Mit im Bild die Bürgermeister, Vertreter der Raiffeisenbank und Projektorganisator Joachim Doppel (rechts). Foto: Michael Wunder
