Nordhalben: Wenn die "25- jährige Planung" des Waldweges am Ochsengrund in diesem Jahr in die Tat umgesetzt wird, dann wird auch die Jagdgenossenschaft ihren Beitrag dazu leisten. In der Jahreshauptversammlung, welche mit dem traditionellen Jagdessen im Gasthaus Ködelberg stattfand, beschloss die Versammlung einstimmig, dass man dann aus dem Jagdpachtschilling für den Wegebau 4500 Euro zur Verfügung stellen wird. Wie in jedem Jahr, so erhält auch heuer der kath. Kindergarten eine Spende in Höhe von 250 Euro. Weitere Ausgaben sind derzeit nicht vorgesehen, dies auch im Hinblick darauf, im nächsten Jahr der Feuerwehr für ein neues Tanklöschfahrzeug einen Betrag zukommen lassen zu können. Jagdvorsteher Ludwig Wunder wies in seinem Tätigkeitsbericht auf die durchgeführten Beschlüsse der letztjährigen Versammlung hin. Demnach habe man für etwa 6000 Euro eine neue Fräse angeschafft und für Duftzäune Mittel zur Verfügung gestellt. Auch konnte man den Kindergarten 250 Euro, sowie der Gemeinde für die Feuerwehr und der Marienkapelle jeweils 500 Euro übergeben. Der Vorsitzende informierte, dass darüber hinaus auf Beschluss des Vorstandes noch 150 Euro für den "Tag der Jugend" anlässlich der 850 Jahrfeier der Gemeinde überwiesen wurden, was nachträglich Zustimmung fand. Als Ausgleich für An- und Abgliederungsflächen musste die Jagdgenossenschaft noch 520 Euro an die Staatsoberkasse abführen. Zum Abschluss seines kurzen Rechenschaftsberichtes rief der Jagdvorsteher auf weitere Zusammenarbeit für den Erhalt der Natur und Umwelt auf. Einstimmig wurde das Protokoll von Ingrid Kübrich und der Kassenbericht von Elke Seyrich genehmigt. Die Kassenprüfer Heinz Lautenschläger und Michael Wunder bescheinigten eine einwandfreie Arbeit. Die Maschinenhalter Waldemar Wunder, Ludwig Wunder und Andi Querfurth berichteten über den Einsatz der genossenschaftlichen Maschinen und Geräte. Letzterer, zuständig für Holzspalter und Seilwinde, sagte, dass er mittlerweile 75 Jahre alt sei und spätestens im nächsten Jahr nach 20- jähriger Tätigkeit nicht mehr zur Verfügung steht. Für die stets gute Zusammenarbeit dankte Jagdpächter Adolf Koppelhuber der Nordhalbener Jagdgenossenschaft. Zweiter Bürgermeister Michael Wunder dankte, wie auch Anton Simon, im Namen der Feuerwehr und der Gemeinde für die erhaltenen Zuwendungen. Dass es die Gemeinde mit dem Ochsengrundweg ernst meint, könne man mit der Aufnahme in den Haushalt sehen. Die Übernahme der Betriebsträgerschaft sei eine Formsache und müsse vom Gemeinderat noch beschlossen werden, so Wunder. Michael Wunder dankte vor allem dem Jagdvorsteher Ludwig Wunder mit seiner Mannschaft, sowie dem Jagdpächter für die Hege und Pflege der Wälder.
Forstamtmann Peter Schmittnägel, als Vertreter des Forstamtes Nordhalben, ging in seinen Ausführungen auf die Forstreform, welche zum 1. Juli in Kraft tritt, ein. Nach 253 Jahren Bayerische Staatsforsterwaltung werden die Einheitsforstämter zerrissen und in eine Anstalt des öffentlichen Rechts umgewandelt. Zu den großen Verlierern dieses Eingriffs "der Mächtigen in Bayern" werden am Ende vor allem die Waldbesitzer zählen. Geplant sei für die 42 Einzelbetriebe eine Zentrale in Regensburg, welche durch einen dreiköpfigen Vorstand geführt und durch einen Aufsichtsrat ergänzt wird. Auf die einzelnen Betriebe, wie in Nordhalben und Rothenkirchen, werden zwölf bis 16 Staatsreviere verteilt und etwa 15 000 bis 20 000 ha Wald betreut. Als Betriebsleiter in Nordhalben, dessen Bezirk von der Landesgrenze bis nach Bayreuth reicht, wurde Forstdirektor Peter Meier benannt, sagte Schmittnägel. Neu geschaffen wurde ein Service- Dienststellenleiter, welcher der "Boss" der etwa 50 Arbeiter ist. Hier ist aber, wie bei den anderen Stellen noch keine personelle Entscheidung getroffen. Fest steht bisher, dass die Betreuung des Privatwaldreviers zunächst erhalten bleibt. Nachdem die Selbsthilfeeinrichtungen wie die Waldbauernvereinigung die Beratung aus finanziellen Gründen nicht übernehmen können, stehen auch hier – zumindest für die nächsten fünf bis zehn Jahre – noch die Forstfachleute zur Verfügung. Anhand einiger Beispiele verdeutlichte Schmittnägel den Jagdgenossen die "Umkremplung", welche mit einem enormen Aufwand im Juni und Juli verbunden ist. Er bat bereits im Vorfeld um Verständnis, wenn in diesem Zeitraum das "Tagesgeschäft" nicht wie gewohnt durchzuführen ist. Auf dem Holzmarkt eingehend, meinte der Referent, dass ein Silberstreif am Horizont zu erkennen ist. Für frisches Holz könne ein ansehnlicher Preis erzielt werden, Käferholz hingegen sei nach wie vor mit Brennholz gleich zu setzen. Er appellierte an die Waldbesitzer die Käfersituation, welche noch nicht ausgestanden ist, auch künftig ernst zu nehmen und zeitnah entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Der Waldzustandsbericht des vergangenen Jahres sei vom Jahrtausendsommer stark beeinflusst gewesen, was sich auch auf die vermehrten Schäden an Buche, Eiche und Fichte deutlich bemerkbar machte. Inzwischen habe sich der Wasserhaushalt zumindest im Boden, normalisiert, sagte Schmittnägel. Als positiv sah er die neuen verbesserten Förderrichtlinien für den Waldwegebau. Beim geplanten Ochengrundweg, den er als eine Bereicherung für Nordhalben bezeichnete, können diese in Anspruch genommen werden, damit die Anlieger weniger belastet würden. Auf die Jagd eingehend meinte er, dass die – Rehwildbejagung ohne behördlichen Plan – nicht die Waldinventur ersetzt, auch künftig seien Kontrollen notwendig, so der Forstamtmann. mw

Die Planungen des Ochsengrundwegs sollen umgesetzt werden
- Geschrieben von Michael Wunder
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