Neuengrün: Das Hufdorf im Wallenfelser Ortsteil stand am Wochenende ganz im Zeichen des Gartenbaus. Am vergangenen Samstag konnte man bei einem geselligen Abend auf das zehnjährige Gründungsfest des örtlichen Gartenbauvereins zurückblicken, tags darauf war man Gastgeber der Jahreshauptversammlung des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege.
– von Michael Wunder –
Im kleinen, bescheidenen Rahmen blickte man im Jugendheim auf die zehnjährige Geschichte des Vereins zurück. Mitgestaltet wurde der Abend durch die Blaskapelle Neuengrün/Schlegelshaid und verschiedenen Aktivitäten der Mitglieder. Neben dem Sketch die "Blumenkönigin", einer Tombola und dem Verkauf von kleinen Basteleien durch die Jugendgruppe stand auch ein Rückblick in Gedichtform über das bisherige Vereinsgeschehen an. Gekonnt ließ die 2. Vorsitzende Rita Gareis das Vereinsleben Revue passieren. Dabei wurde auch bekannt, wie aus den "Bastelweibern", welche nebenbei auch noch wanderten und zwischendurch einen Kaffeeplausch hielten, der Gartenbauverein Neuengrün entstand. Nachdem man sich zunächst als lose Gruppe mit der Pflege der Flächen rund ums Gotteshaus und am Spielplatz beschäftigte, schloss man sich im Frühjahr 1995 zum Verein zusammen. 13 Gründungsmitglieder waren damals zu verzeichnen gewesen, bis heute ist der Verein auf stolze 23 Mitglieder angewachsen. Vom ersten Tag an bis heute gab es keinerlei Veränderungen in der Vorstandschaft. Mit großem Engagement steht Christiane Gareis als 1. Vorsitzende und Rita Gareis als ihre Stellvertreterin seit einem Jahrzehnt an der Spitze des Vereins. Für die Arbeit und Zeit welche die 1. Vorsitzende Christiane Gareis für den Verein aufgebracht hat, dankte ihr die 2. Vorsitzende im Namen der Mitglieder. Besonders stolz sei man auf die starke Beteiligung bei Arbeitseinsätzen wenn es heißt Spielplatz mähen, Kirchplatz pflegen, Friedenskreuz bepflanzen oder den Kinderfasching gestalten. Auch die Fortbildung wurden in diesem Zeitraum nicht vernachlässigt und Baumschnittkurse, Gartenpflegekurse und Vorträge durchgeführt. Im Namen der Stadt Wallenfels überreichte Bürgermeister Peter Hänel und im Namen der örtlichen Vereine Günther Blumenröther ein Geldgeschenk.
Kreisverband zieht Bilanz
Im vom heimischen Gartenbauverein geschmückten Jugendheim wurden die Vertreter der Ortsvereine nach einem musikalischen Gruß durch die "Holzwürmer" vom Kreisvorsitzenden Peter Cembrowicz begrüßt. Er konnte eingangs der Versammlung mit Annemarie Funke (Steinberg) und dem Duo Doris Martin und Karin Kestner (Reichenbach) auch neue Führungskräfte im Kreise mit einem Blumenstrauß willkommen heißen. Von einer Übermacht der Frauen im gastgebenden Ortsverband sprach deren 2. Vorsitzende Rita Gareis in ihrem Grußwort. 19 der 23 Mitglieder seien weiblich, was bei 87 Einwohnern eine stolze Zahl sei, sagte Gareis. Das Protokoll der Vorjahresversammlung, verlesen von Schriftführer Michael Kestel, wurde nach zwei redaktionellen Änderungen einstimmig genehmigt. Der Kreisvorsitzende ging in seinem Tätigkeitsbericht zunächst auf sein gesundheitliches Handikap ein, wodurch seine Vorstandschaft mehr gefordert war. Er berichtete, dass das Vorständeseminar zum Thema Öffentlichkeitsarbeit bereits erste Früchte getragen hat. Die Kreislehrfahrt führte nach Trier und die Bezirkslehrfahrt nach München, wo man die Vorbereitungen zur Bundesgartenschau besichtigte, sagte Cembrowicz. Jubiläumsfeste wurden gefeiert in Neuses (25 Jahre), Tüschnitz (50 Jahre), Stockheim (80 Jahre), Teuschnitz (30 Jahre) und Johannisthal (25 Jahre). Besonders hob der Kreisvorsitzende die Auszeichnung von Hans und Wendelin Vetter beim Wettbewerb Dorfökologie hervor. Mit Erfolg konnte man sich gegen die im Zuge von Reformen geplante Umwandlung der Kreisfachberater von Pflicht in freiwillige Angelegenheit wehren. Die Kreisstadt messe sich beim Wettbewerb Entente Florale mit Großstädten wie Kiel und Magdeburg, berichtete der Kreisvorsitzende. Viel Arbeit habe man im Lehrgarten geleistet, wofür er besonders den Arbeitsgruppen dankte. Auch der Bewertungskommission beim Wettbewerb "Der ökologische Garten", welche keine leichte Aufgabe hat, dankte der Kreisvorsitzende. Steinbach/Haide konnte auf Landesebene beim Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" den 3. Platz belegen. Kreisfachberater Volker Naser ging in seinen Ausführungen vor allem auf den Bezirkswettbewerb "Dorfökologie" ein. Man werde hier vorschlagen diesen nur noch im zweijährigen Turnus durchzuführen, sagte Naser. Die Vorträge in den Ortsvereinen seien immer gut angenommen worden und sollen deshalb weitergeführt werden. Weiterhin informierte er über die Bundesgartenschau in München, zur welche der Landesverband verbilligte Eintrittskarten anbietet. Zum Haushalt sagte der Kassier, dass man recht gut gewirtschaftet und die geplanten Zahlen eingehalten hat. Die Kassenprüfer Ludwig Jakob und Manfred Goihl bescheinigten eine ordentliche Arbeit, worauf der Kassier und die gesamte Vorstandschaft einstimmig entlastet wurde. Auch der Hauhalt für das laufende Jahr wurde nach der Bekanntgabe der Eckdaten durch Volker Naser einstimmig genehmigt. Von einer großartigen Leistung, welche den Berichten zu entnehmen war, sprach stellvertretender Landrat Joachim Doppel. Er versprach auch weiterhin die bisherige Zuwendung von 2500 Euro seitens des Landkreises aufrecht zu halten. Von Natur pur in einer reizvollen Umgebung sprach Bundestagsabgeordneter Hans Michelbach. Die Glückwünsche zum Jubiläum verband er mit einer Stärkung der Jugendarbeit, welche die Zukunft darstellt. Die Ortschaften seien in einer finanziell schwierigen Zeit auf die Maßnahmen der Gartenbauvereine angewiesen, sagte Bundestagsabgeordneter Dr. Heinz Köhler. Es sei schön, wenn die öffentlichen Flächen durch ehrenamtliche Helfer in einem ansehnlichen Zustand gehalten werden. Wenn der Wettbewerb Entente Florale in der Kreisstadt Früchte trägt, strahle dies auch auf die einzelnen Gemeinden aus, sagte Köhler. Bürgermeister Peter Hänel sagte, er habe freute, wenn alles grünt und blüht, zur Pflege habe er selbst jedoch nicht den richtigen "Dreh". In der Vorschau nannte der Kreisvorsitzende die bisher feststehenden Termine. Dies sind am 26. Juni der "Tag der offenen Gartentür", am 21. Juli die Bewertung des Wettbewerbs "Ökologie im Garten", vom 31. Juli bis 2 August die Kreislehrfahrt sowie am 16. Oktober die Herbstversammlung in Rothenkirchen.
Bereits am kommenden Samstag steht um 10 Uhr im Kreislehrgarten ein "Veredelungs- bzw. Umveredelungskurs" an. mw

Goldene Worte:
Wenn alle so positive Nachrichten verbreiten würden wie Sie Herr Landrat Doppel, würde die Nation nicht mit so hängenden Köpfen herumlaufen.
Der Kreisvorsitzende der Gartenbauvereine Peter Cembrowicz, nachdem Joachim Doppel versprach den Kreiszuschuss, trotz leerer Kassen, nicht zu kürzen.